06. März 2019
Der Ausflug in die Hauptstadt vereint alle Aspekte - von Geschichte über Kultur und Politik bis hin zur Unterhaltung. Unter anderem stteht eine Stadtführung bei Nacht, der Besuch des Bundestages und der Gedenkstätte Hohenschönhausen auf dem Programm.
Den beruflichen Schwerpunkt bildet der Besuch der Schülerinnen und Schüler bei uns im AGAPLESION BETHANIEN RADELAND, wo Menschen mit chronisch, psychischen Erkrankungen leben. Bettina Schmidt, Diakonin und Sozialarbeiterin und Renata Neumann Psychologin gestalten und begleiten die Gruppe auf ihrem Besuch.
Psychologin Renata Neumann erklärt was Psychose und Schizophrenie bedeuten, wer daran erkranken kann und wie unsere Bewohnrinnen und Bewohner bei uns leben.
Nach der Einführung werden die Schülerinnen und Schüler in verschiedene Therapiegruppen eingeteilt, um mit Bewohnerinnen und Bewohnern gemeinsam zu erleben - wie ein Tag in einer psychiatrischen Fachpflegeinrichtung abläuft.
Musiktherapeut Stefan Herold zeigt den Schülerinnen Ragheda und Jana stolz die selbstgebauten Instrumente. Sie spielen ein Tampura, eine Langhalslaute, die in der indischen Musik als begleitendes Borduninstrument verwendet wird. Der obertonreichen Klang klingt wie auf einer Sitar. "Gerade bei Bewohnerinnen und Bewohnern, die im Bett liegen, gehen wir mit dem Instrument an das Bett", erklärt Stephan Herold. "Der Klang ist sehr schön, denn er erzeugt eine schöne Atmosphäre", sagt Jana.
Diana, Philipp, Celine sind zusammen mit Ergotherapeutin Kathrin Dresemann, Bewohnerin Kerstin und Bewohner Martin in der Ton- und Holzwerkstatt. Dort erklärt Kerstin, wie oft sie hier arbeitet und wie vorsichtig man mit Ton arbeiten sollte. Fröhlich und munter berichten Diana und Celine von ihrem beruflichen Plänen, welche Ausbildung sie beginnen möchten.
Fabian, Denise, Jana und Alida unterstützen die Einkochgruppe. "Hmmmmmmmmmm, riecht das hier lecker - darf ich eine der gebrannten Nüsse einmal kosten?", fragt Alida. Denise und Bewohnerin Kerstin versehen die Deckel der eingemachten Marmeladen mit eigens vorbereiten Stoffen.
Nach dem Mittagessen geht es in den Garten zum Alpakagelände, wo die Schülerinnen und Schüler von Tiertherapeutin Jana Boden alles über die tiergestützte Therapie mit Alpakas erfahren und diese natürlich auch streicheln und füttern dürfen.
Gefragt nach ihren Erwartungen an den Tag, sagen die Schülerinen und Schüler, dass sie überrascht sind, wie gut sie sich mit unseren Bewohnerinnen und Bewohnern unterhalten können. Fabian sagte: "Ich habe mir die Pflegeinrichtung schöner vorgestellt, mehr so wie ein Hotel." "Die Alpakas sind voll süß, am liebsten würde ich eins mitnehmen", sagt Celine.
"Vielen Dank für die tiefen Einblicke in Ihr Haus. Meine Schülerinnen und Schüler sind nachhaltig beeindruckt von Ihrem Haus und den Menschen, die dort leben und arbeiten", schreibt Lehrerin Sandra Marx an unseren Hausleiter Alexander Werner.
Im BETHANIEN RADELAND finden schon seit einigen Jahren regelmäßig Schulführungen von 10. Klassen oder aber auch Psychologiestudenten statt. "Wir wollen mit dieser Offenheit einen Einblick in das Leben in einer psychiatrischen Pflegeeinrichtung geben und zeigen, dass es ein guter Wohn- und Betreuungsort sein kann, um in der Erkrankung eine Stabilisierung und Verbesserung des Gesundheitszustandes zu erreichen. Auch das Informieren über psychiatrischen Krankheitsformen sehen wir als wertvolle pädagogische Präventionsarbeit an", sagt Sandra Müller, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und Netzwerkpflege im BETHANIEN RADELAND.